Mobilitätswende statt K22

Wir brauchen eine neue Verteilung des Platzes im Ossenpad in Uetersen und müssen die Schiene ausbauen

Nadine Mai

Nur die Verkehre und die Verkehrsdichte zu reduzieren, schafft Sicherheit für Kinder auf den Straßen im Ort.

Die Initiative zum Bau der K22 mit Verkehrssicherheit für Kinder zu rechtfertigen ist ein Widerspruch in sich: Mehr Straßen säen mehr Verkehr und belasten damit das Gesamtverkehrsaufkommen der Region und den Wohngebieten.

Oliver Lorentzen, der Sprecher des Uetersener Ortsverbands Bündnis 90/Die Grünen überzeugt: „Immer nur die alte Karte ‚K22-Ausbau‘ auszuspielen, ist weder für die aktuelle Situation noch zukunftsorientiert gedacht. Denn ob und bis die Straße bei all den Streitigkeiten über die Streckenführung gebaut wird, gehen weitere Jahre ins Land. Außerdem liegt die Zukunft auch in Sachen Logistik auf der Schiene.“

Nur mit einem klimafreundlichen Umbau von Mobilität schaffen wir auch mehr Sicherheit. Daher setze ich mich für den Ausbau der Schiene und mehr Fördermittel für Busse ein. Sowohl die Idee der viergleisigen S4 West zwischen Elmshorn und Hamburg wie auch die Reaktivierung von Uetersen-Tornesch mit Durchbindung nach Hamburg konnten wir schon im Landesnahverkehrsplan verankern. Im Kreis Pinneberg haben wir den ÖPNV schon gut gestärkt, aber wir müssen noch konsequenter in Busse und Bahnen investieren, Radwege ausbauen und im Schwerlastverkehr Abbiegeassistenten verpflichtend einführen.

Ich lebe in Uetersen und spreche aus eigener Erfahrung: Meine Kinder müssen den Ossenpad täglich überqueren, die Unfälle machen mich betroffen. Doch wer die Situation kennt, weiß: Mangelnde Schulwegkonzepte, parkende Autos in den Straßen, schlechte Sichtbarkeit von Ampeln und der ungenügende Ausbau der Radwege sind das Problem. Hier muss die Gemeinde handeln. Ich freue mich daher, dass die GRÜNEN in Uetersen nun ein Konzept für den Ossenpad beantragen.

Jens Ewald, Lehrer und Fraktionsvorsitzender in Uetersen, kündigt einen Prüfantrag im Bau- und Verkehrsausschusses an, um die Situation am Ossenpad zu : „Wir müssen mutiger werden und Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleichwertig in den Blick nehmen. Wenn eine Straße mit Radweg zu schmal ist, muss sie Einbahnstraße werden.“

Entsprechend kündigt Ewald einen Prüfantrag im Bau- und Verkehrsausschusses am kommenden Donnerstag an zur Situation am Ossenpad: „Der Ossenpad muss beim für 2023 und 2024 geplanten Ausbau komplett neu gedacht werden, damit Fuß- und Radwege mehr Platz auf dieser wichtigen Straße finden. In Richtung Tornescher Weg soll er eine Einbahnstraße werden, der Raum für Bäume bleibt erhalten. Das bringt mehr Platz, Sicherheit und Ruhe für alle Verkehrsbeteiligten – von KiTa- bis Schulkind, Eltern, Anwohner und alle, die diesen Weg nutzen, um von A nach B zu kommen. Der LKW-Verkehr wird sich durch diese Maßnahme reduzieren.“ Im Zuge dieses Konzepts sollen auch die Heinrich-Schröder-Straße stadtauswärts und die Alsenstraße stadteinwärts zur Einbahnstraße werden, am jetzt unübersichtlichen Knotenpunkt Ossenpad – Heinrich-Schröder-Straße – Kleine Twiete – Bahnschiene soll ein Kreisverkehr zusätzlich entlasten und Staus reduzieren bzw. vermeiden.“, so Ewald.